Verlorene Erinnerungen – Foto-Backup & Datensicherheit auf Reisen

Nichts ist schlimmer, als seiner persönlichen Sachen beraubt zu werden. Ganz besonders hart trifft es einen dabei im Urlaub. Handy, Laptop, Handtasche & Geldbeutel weg. Kein Reisepass mehr, kein Bargel und keine Kreditkarte. Und um das noch zu toppen, ist man auch seine Kamera mit allen Erinnerungen entrissen worden. Diese einzigartigen Momente gehören nun nicht mehr dir, dabei wolltest du sie festhalten für die Ewigkeit.Foto Afrika BurnDer Verlust an Bildern & schönen digitalen Erinnerungen trifft noch mal so hart, denn alles kann man ersetzen. Kleider, Koffer, Handtasche – das alles kann man neu kaufen. Selbst die Kreditkarte wird irgendwann ersetzt. image-2015-09-25(83)Was aber unwiderbringlich mit dem Diebstahl deiner Kamera verloren ist, sind die Fotos deiner kostbarsten Momente. Das Selfie mit deinen neuen Freunden aus aller Welt, was sich nie ersetzen läßt, weil ihr euch in der Konstellation wohl nie wieder sehen werdet. Red Bull King of the airDas Mädchen am Strand, was dich angelächelt hat und deren Bild du für immer festhalten wolltest. Sie war deine Traumfrau und nun hast du ihr Abbild verloren. Der Moment, als die Sonne das Meer küßte bevor sie unterging, Du wolltest ihn einfangen. Kinder Make a wishDein erster & letzter Skydive. Das Bild sollte von deinem Mut zeugen und nochmal tust du dir den Thrill nicht an, für ein Foto. Bildschirmfoto 2015-08-04 um 21.37.57Ja, das alles sind einzigartige Momente, die wir uns speichern möchten und wann immer es uns nach ihnen sehnt, auch abrufbar haben wollen. Es tut also einfach nur weh, diese Bilder zu verlieren. Noch dazu an Jemanden, dem es nur um seinen Vorteil ging. Ich kann das nachfühlen und ich möchte dir zeigen, wie du dich vor solchen bitteren Momenten schützen kannst. Ich verrate dir meine Strategien.

Hier meine Tipps für´s Foto-Backup & die Datensicherheit auf Reisen:

1.) Splitte dein Fotoarchiv. Nimm verschiedene Speicherkarten mit und wechsel regelmäßig. Wird dir die Kamera abgenommen, hast du vielleicht in der Hosentasche, im Rucksackinnenfach oder unter der Fußmatte des Autos die anderen Karten versteckt. Sie sind klein, leicht und ein potentieller Dieb übersieht sie leicht. Außerdem hast du immer gleich noch Karten dabei, wenn sich eine mal verabschiedet. Was gar nicht so selten passiert. Bildschirmfoto 2015-08-15 um 13.40.292.) Backup auf CD. Geh irgendwo in einen Fotoladen und lass Dir die Bilder auf CD brennen. An einer simplen Silberscheibe haben die wenigsten Gängster ein Interesse. Bildschirmfoto 2015-08-15 um 14.06.153.) Nimm ein Netbook mit. Und ich schreibe bewußt Netbook, denn das spart Gewicht & fällt weniger auf. Nicht wie viele die ihre teuren Apfelgeräte mitschleppen. Überleg doch mal, wenn das Durchschnittseinkommen bei 1 Dollar pro Kopf liegt, wie wertvoll ist dann dein Gerät? Es kann das Überleben der ganzen Familie für ein Jahr sichern. Wir werden im Ausland oft als reich betrachtet, weil wir uns Flüge, Urlaub und Technik leisten können. Man geht davon aus, wenn man uns ein wenig beraubt, tut uns das nicht weh. Wir haben genügend Geld alles ganz einfach zu ersetzen. Bildschirmfoto 2015-07-24 um 09.03.46Überleg dir also, ob es für die Reise statt dem teuren Handy nicht auch das Uraltteil in der Schubleide sein kann. Auch fallen kleinere, unscheinbarere Netbooks weniger auf und du machst dich weniger zum Ziel. Kleines Gerät, geringes Gewicht, weniger schleppen, weniger auffallen – logisch! Kommt es doch weg, sind “nur” 200 und nicht gleich 1.200 EUR in den Sand gesetzt. Bildschirmfoto 2015-08-15 um 13.42.41 Und der Vorteil bleibt: Du hast mit deinem Gerät einen mobilen Speicher dabei. Du kannst deine Bilder regelmäßig von der Speicherkarte rüber auf den Rechner ziehen und sichern. Wenn Du dann noch das Gerät selbst sicher verschlossen hälst, kann eigentlich nichts schief gehen. Nutze den Zimmersafe oder frag an der Rezeption nach. Optional gibts auch Notebookschlösser. Kette es zur Not an der Heizung fest! Es unterm Kissen in der Backpackerunterkunft zu verstecken ist keine Option – da würde sogar ich als “Nichtdieb” zuerst nachsehen. Bildschirmfoto 2015-08-15 um 13.43.064.) Sichere auf Festplatte oder USB. Du hast keinen tragbaren Rechner? Kein Problem! Sichere die Daten auf einer externen Festplatte oder einem USB Stick. Diese Geräte sind kleiner, lassen sich leichter verstecken und wecken weniger das Interesse Dritter. Du kannst die Daten ganz leicht in einem Internetcafe unterwegs überspielen oder Mitreisende kurz um ihr Gerät bitten.5.) Schick dir die Daten via Mail nach Hause. Und damit das dein Postfach nicht sprengt, komprimiere die Daten (.zip) oder nutze Internetdienste, (Dropsend, WeTransfer, file2Send) damit du dir auch selbst große Datenmengen schicken kannst. Sind sie erstmal gesendet, kann sie dir kein Taschendieb mehr abnehmen. Achte nur auf das Limit deines eMail-Accounts. Ist der bereits voll, kommen deine Bilder womöglich auch nicht an.image-2015-10-28(1)

5.) Nutze Social Media Plattformen. Facebook zB. vergißt nie. Warum lädst du deine Schnappschüsse nicht dort hoch? Klar, werden die Bilder komprimiert, aber es geht schnell und du kannst sie gleich mit deinen Freunden teilen. Optional lade sie in deinen Instagram oder Flickr Account hoch.Bildschirmfoto 2015-08-15 um 14.25.466.) Nutze Cloudcomputing. Ich bin auch kein großer Fan, sein ganzes Leben digital tracken zu lassen, aber einen “Tod” muss man sterben. So eine virtuelle Festplatte beim Anbieter deines Vertrauens hat viele Vorteile. So kannst Du gleich noch deine wichtigen Unterlagen wie Kopien des Reisepasses, der Buchungsunterlagen und die Informationen zu deinen Zahlungsmitteln dort ablegen. Im Notfall kannst du dann bei Behörden oder dem Sperrnotruf schneller den Nachweis erbringen, wer Du bist und um welche Konten es sich handelt. Aber zurück zu den Bildern. Hol dir einen solchen Account und lade deine Bilder da hoch. Nach Rückkehr kannst du sie sicher daheim archivieren und in der Cloud wieder löschen. Ein weiterer Vorteil, du sparst Platz auf deinem Speichermedium und hast jederzeit weltweit Zugrift.
Bildschirmfoto 2015-08-15 um 13.35.59Ich nutze meine Amazon Cloud. Den Accout habe ich ohnehin und muß mich nicht neu irgendwo anmelden. Außerdem habe ich für das Unternehmen in Kapstadt gearbeitet und weiß also, wie gut und sicher deren Service ist. Habe ich Probleme beim Zugriff oder mit der Verwaltung meiner Daten, dann wird mir auch nachts oder am Wochenende geholfen. Aber das ist mein persönlicher Standpunkt und den muß man nicht teilen, nicht mögen und nicht nutzen. Cloudspeicher könnt ihr inzwischen fast überall bekommen. Oft auch kostenfrei. Informiert euch einfach vorab und testet noch daheim den Komfort und Service des Anbieters. Viele nennen hier Dropbox als zuverlässigen Anbieter. Euer Cloud Drive sollte außerdem für alle Systeme verfügbar sein (iOS, Android, Windows und Mac). Bildschirmfoto 2015-08-15 um 13.20.28Eine starke Internetleitung spart euch dabei Zeit und Nerven bei der Übertragung der Datenmengen. Bedenkt, dass das gerade auf Reisen nicht immer gegeben ist oder ihr lange suchen müßt.

Damit sollten verlorene Erinnerungen der Vergangenheit angehören!

Ihr habt noch Ideen, die ich noch nicht kenne? Dann her damit. Nutzt das Kommentierenfeld oder das Kontaktformular und sagt mir, wie ihr am Besten für Datensicherheit auf Reisen sorgt. Ich freu mich immer über Feedback, Anregungen und regen Austausch. Einzigartige Momente sind unbezahlbar. Man kann sie nicht neu kaufen. Auch nicht mit einer Kreditkarte. Also:

#get up & get secure!

 

2 Kommentare zu „Verlorene Erinnerungen – Foto-Backup & Datensicherheit auf Reisen“

  1. Hallo Marlene!

    Deinen Punkt 1 finde ich noch am interessantesten und halte diesen für sehr gut realisierbar und effizient. Komisch, dass mir dieser noch nicht selbst in den Sinn kam, obwohl ich vor dem Start meiner Weltreise intensiv darüber nachgedacht habe, wie ich meinen emotionalen Wert schützen/sichern kann.

    Bei dem Punkt mit den CDs frage ich mich, wie viele man wohl bräuchte um die Urlaubsfotos während einer Reise zu sichern. Im digitalen Zeitalter rattern die Fotos nur so durch und die wenigsten werden wohl mit Fotomengen nur im Megabyte-Bereich nach Hause kommen. Denke, dass Punkt 4 (USB-Stick, Festplatte) deutlich besser ist.

    Alles wofür das Internet als Backup, egal ob Cloud, Email oder SocialMedia, benötigt wird, hat meine Erfahrung gezeigt, dass die Upload-Geschwindigkeit zu langsam ist. Ich bin seit 1,5 Jahren auf Weltreise und vor Beginn war mein Gedanke ein Backup meiner Fotos in der Cloud zu machen. Pustekuchen! Es dauert ewig Gigabytes an Fotos hochzuladen, egal ob Singapur, Neuseeland, Nordamerika oder Südamerika.

    Ich bin dazu übergegangen nach Abschluss eines Kontinents Festplatten nach Hause zu schicken. Bisher kamen sie immer wohlbehalten und funktionsfähig zu Hause an.

    Viele Grüße und Danke für deine Gedanken

    Thomas

    1. Benutzer-Avatar

      Hallo Thomas,

      danke das du dir Zeit genommen hast, mir so ausführlich zu schreiben. Natürlich ist nicht jeder Punkt für jeden Reisenden passend. Gerade bei Fotografen, Langzeitreisenden, Backpackern und Videofilmern kommt man schnell an die Grenzen mancher Sicherung oder Uploadmöglichkeiten. Hier bin ich mit der Festplattenlösung völlig bei dir. Ich reise inzwischen auf langen Tripps auch mit Festplatte und Rechner. Der normale Urlauber kommt sicherlich auch mit einem USB-Stick aus und hat im Hotel vielleicht auch eine starke Leitung für ein Upload in die Cloud. Und ehrlich es gibt in manchen Landstrichen noch Fotografen die keinen Rechner mit USB haben und dir Daten auf CD´s speichern – ist mir selbst in der Karibik so ergangen. Aber besser so, als gar kein Backup.

      Ich hoffe mit dem Artikel einfach etwas für das Thema zu sensibilisieren und Anregungen zu geben, wie man am Besten das für sich passende Backup findet.

      Lieben Gruß Marlene

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