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Weihnachten mal anders – Im eigentlichen Sinne

Deine Freunde waren seit Wochen komplett dem Shoppingwahn verfallen. Du bist von Vereins- zu Betriebsfeiern gehechelt und hast dich in jeder freien Minute noch durch die Shoppingcenter gekämpft, um alle Lieben an Heiligabend mit Geschenken zu beglücken.

Und jetzt hattest du dich auf einen entspannten Abend im Kreise deiner Lieben gefreut. Stattdessen geht hier grad voll die Post ab. Deine Schwester heult, weil die Tante sie wegen ihrem Gewicht aufgezogen hat, dein Opa trällert angetrunken etwas “andere” Weihnachtslieder und die Kinder deines Bruders prügeln sich um die Geschenke. Und als wäre das alles nicht schon genug, nörgelt die Schwiegermutter auch noch an deinem Weihnachtsbraten rum. Aber die Krönung ist, deine eingschnappte Freundin.

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Wie war Weihnachten früher doch besser! Maria hat keine teure Uhr erwartet, sondern war glücklich damit, ihr Kind in den Schlaf zu wiegen. Das Baby träumte ruhig in seinem Bettchen und Joseph war allein dadurch beseelt, dass er seine Familie unter einem schützenden Dach wusste. Streitigkeiten waren fehl am Platz. Auch gab es keine zanksüchtigen oder lauten Verwandten. Es war einfach nur eine ruhige und beschauliche Nacht. Man schaute auf das Sternenzelt und hinterfragte nicht den ganzen Abend.

Du hingegen sitzt gerade da, schüttelst den Kopf und spürst wie dir gleich die Hutschnur platzt! Unterdessen erreichen dich die Weihnachtsgrüße deiner Freunde. Schön mit Bild natürlich und auch nicht aus dem heimischen Wohnzimmer. Sie sind wie jedes Jahr in die Sonne geflüchtet. Verbringen Weihnachten am Tafelberg in Kapstadt, am Strand mit Palmen in Thailand oder unter Polarlichtern in Schweden. Na geil! Und was hast du?

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Treffsichere Blicke deiner Freundin die dir Vorhaltungen macht, ihr Geschenk wäre nicht mit Liebe ausgewählt worden. Dabei hat sie sich doch diese fürchterliche teure Designeruhr gewünscht. Was stimmt denn nun damit nicht? Zu gerne würdest du ihr jetzt mal die Meinung sagen, aber es ist ja das Fest der Liebe und Streitereien gibts hier grad schon genug.

Nicht mal zu schätzen weiß sie, dass du dich mit 50.000 gestressten Weihnachtseinkäufern durch ein völlig überfülltes Shoppingcenter gequetscht hast. Wie quengelnde Kinder dir im Ohr lagen, du den Ellenbogen einer rabiaten Hausfrau in der Hüfte hattest und dich die übelgelaunte Verkäuferin angeraunt hat. Und ein Vermögen hat die dämliche Uhr auch noch gekostet! Für das Geld wäre eine Woche Urlaub drin gewesen. Das sieht allerdings deine Freundin überhaupt nicht so. Sie hatte wohl noch mehr als nur dieses eine Geschenk erwartet.

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“Ruhig bleiben” dröhnt es in deinem Kopf. Und trotzdem fragst du dich, warum du dir diesen Rummel überhaupt wieder angetan hast? Warum bist du nicht wie die Anderen vor dem Weihnachtsrubel geflüchtet? Vor den Reibereien unterm Christbaum, der nörgelnden Tante, dem kauzigen Opa und den verzogenen Kindern?

Genau an solchen Punkten war ich auch schon oft! Zwölf Stunden auf der Autobahn gestanden, um bei der Familie zu sein und dann gabs nur Zoff unterm Weihnachtsbaum. Darauf habe ich schon lange keine Lust mehr. Weihnachten verbringe ich inzwischen immer anders und auf meine ganz eigene Art und davon möchte ich dir heute erzählen:

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Projekte statt Geschenke

Geschenke habe ich schon lange abgeschafft. Das hat mir geholfen mich dem ganzen Druck, der durch die Erwartungshaltung entsteht, zu entfliehen. Das Geld was gespart wird, spende ich lieber für Projekte die ich unterstütze. So muss ich mich auch nicht mit Tausenden durch Geschäfte und Shoppingmalls drängen und kann so die Vorweihnachtszeit in Ruhe genießen. So wie es ja eigentlich auch sein soll. Lichterglanz statt Shoppingstress.

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Suppenküche statt Gänsebraten

Mehr als einmal habe ich den heiligen Abend schon in einer Suppenküche verbracht. Ich habe Essen und Geschenke an Menschen verteilt, die das Leben benachteiligt hat. An die, die auf der Straße leben, niemanden mehr haben und sich einsam fühlen oder die Menschen die nicht wissen wohin sie sollen, um nicht einsam zu sein. Zurück bekommen haben ich dafür dankbares Lächeln, Umarmungen und Herzenswärme. Dinge, die Weihnachten für mich ausmachen. Nächstenliebe soll uns die Weihnacht lehren und genau in einer Suppenküche habe ich davon am Meisten gesehen. Bei freiwilligen Helfern, die Anderen gerade an diesem Tag eine ganz besondere Freude machen wollen.

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Pilgerreise statt Anreise

In den letzten Jahren habe ich kleine Pilgerreisen unternommen. Nicht im ursprünglichen Sinne nach Santiago de Compostella wandern, sondern eher auf meine Weise. So bin ich an Weihnachten nach Rom geflogen, weil ich dort dem Spirit der Weihnacht auf die Spur gehen wollte. Im Gepäck hatte ich dabei immer die Wünsche meiner Freunde auf dem Hinweg und bezeichnende Momente sowei Geschichten auf dem Rückweg. Für mich war Weihnachten in Rom ein ganz besonderes Fest, weil ich auch in der Stadt diesen ganz besonderen Geist der Weihnacht gespürt habe. Gütige Blicke, Umarmungen, Schulterklopfen oder liebe Worte.

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Weihnachten im Ausland

Weihnachten habe ich auch schon in Buenos Aires bei einer Gastfamilie verbracht. Ganz anders als bei uns ist dort nicht der 24igste der Hauptfeiertag, sondern erst die Feiertage danach. Trotzdem ging es sehr festlich zu. Ich war zuerst im Gottesdienst bis gegen 23 Uhr und danach wurde mit der Familie gegessen. Ich fand es interessant zu erleben, wie in anderen Ländern gefeiert wird.

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Zu Gast im Kloster

Ja auch das habe ich an Weihnachten schon gemacht, um dem wahren Geist der Weihnacht zu begegnen. Über die Feiertage war ich im Kloster Marienthal und hatte da wirklich eine ganz wunderbare Zeit, ganz so wie ich es mir gewünscht habe. Mit viel Ruhe, Einkehr, Weihnachtsgesängen und leckerem Essen. Mit Geschichten, Gleichgesinnten und natürlich dem heiligen Geist. In meinem Fall in Form des Pfarrers und der Nonnen, die allesamt das Herz am rechten Fleck hatten und mit ihrem Spirit dieses Weihnachten so besonders gemacht hatten.

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Weihnachten 20XX

Auch für zukünftige Weihnachten habe ich beschlossen, dass ich mich von all dem Trubel und Kommerz zurück ziehen möchte. Weil ich innere Einkehr, statt exzessiver Geschenkeorgien und Trubel unterm Weihnachtsbaum einfach nicht mehr möchte. Lieber irgendwo zu mir selbst finden, Ruhe genießen und den Geist der Weihnacht wieder bewußt wahrnehmen.

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Weihnachten und du?

Nun interessiert mich aber auch deine Haltung zur Weihnacht. Natürlich habe ich auch Verständnis für all die, die genau das Trubelige und Familiäre an Weihnachten lieben. Jeder kann, darf und sollte so feiern, wie er Lust drauf hat. Wie ist das mit dir und Weihnachten? Freust du dich auf die Zeit mit Geschenkekauf und Familie oder ist dir das alles ein Graus? Wie planst du den Heiligabend? Hast du ihn schon mal ganz anders verbracht und wie waren deine Erfahrungen damit? Hast du vielleicht auch schon neue Bräuche kennengelernt, wenn du Weihnachten in der Ferne verbrachst? Lass mich wissen, wie du denkst! Ich bin gespannt, wie du dir das Fest der Liebe gestaltest. Lass mir gerne deinen Kommentar hier!

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1 Kommentar zu „Weihnachten mal anders – Im eigentlichen Sinne“

  1. Ich verbringe Weihnachten fast immer ganz ruhig. Meistens ohne TV. Heilig Abend bin ich immer bei meinen Eltern und bringe was gutes zum Trinken mit und es gibt was leckeres zu essen. Wir klönen dann meist wie alte Freunde und lachen viel bis in die Nacht hinein. Geschenke haben wir schon lange abgeschafft. Wir erfreuen uns daran das wir einander haben.

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